Entwicklung von Business Intelligence bei JTL
Bei JTL arbeiten wir jederzeit an einer Reihe von Lösungen. Manche Entwicklungsprojekte finden je nach Produkt im jeweiligen Entwicklungsteam statt – beispielsweise JTL-Shop, JTL-eazyAuction oder JTL-WMS – andere wiederum basieren auf Expertenteams in der JTL-Wawi-Entwicklung. JTL-BI zählt zu ersterem, Im vergangenen Jahr haben wir hierfür eigens neue Spezialisten ins Haus geholt. Einer davon, Andreas Christoffel, der das Projekt maßgeblich mitgestaltet, kommt im Folgenden zu Wort.
JTL: Hallo Andreas, JTL macht jetzt auch BI. Wie kam es denn dazu?
AC: Umfassendere Auswertungen und mehr Geschäftsübersicht sind lange gehegte Wünsche vieler Kunden von JTL. Gerade durch das stetige Wachstum der Kunden selbst nimmt der Wunsch mehr und mehr zu. Es geht darum, der Geschäftsführung mehr Übersicht über die aktuelle Entwicklung ihres Business zu geben, sie aber gleichzeitig Veränderungen bis ins Detail analysieren zu lassen. JTL kennt diese grundlegende Problematik selbst, sie ist eine natürliche Entwicklung wachsender Unternehmen.
Nachdem JTL den Entschluss für eine BI-Lösung gefasst hatte, galt es, Expertise hierfür im Unternehmen zu schaffen. So kam unser kleines Entwicklerteam zustande, das auf mehrjährige Erfahrung bei der Entwicklung umfassender BI-Lösungen sowie mit dem JTL-Produktkosmos zurückblicken kann.
Blick auf das Dashboard von JTL-BI mit den wichtigsten Kennzahlen
JTL: Das Projekt ist somit bei euch in guten Händen. Seit Anfang Januar arbeitet ihr mit Feuereifer an dieser neuen Erweiterung für JTL-Wawi & Co. Wie weit ist das Projekt BI bislang? Was ist schon umgesetzt?
AC: Eine performante BI-Lösung kann nicht auf der Datenbank einer Warenwirtschaft arbeiten. Hier gelten andere Regeln für die Datenhaltung, daher müssen wir eine eigene Datenbank(-struktur) schaffen. Diese erhält, wie ein Onlineshop, durch regelmäßige Abgleiche die Daten aus der Warenwirtschaft. In der Datenbank findet eine Optimierung der Daten für maximale Auswertungsgeschwindigkeit statt. Auf dieser Datenbank führen wir dann Standardauswertungen aus. Die Auswertungen stellen wir dann in einer eigenen Benutzeroberfläche mittels einer browserfähigen Navigation dar.
Die Datenaufbereitung im Hintergrund befindet sich schon voll in der Entwicklung – zahlreiche Stammdaten gleichen wir bereits ab. Von Hand haben wir eine BI-Testdatenbank aufgebaut, um daran bereits erste Auswertungen umzusetzen. Diese erweitern wir in den kommenden Wochen um zahlreiche Berichte. Die Arbeiten an der Benutzeroberfläche sind ebenfalls im Gang – einige Optimierungen und Anpassungen stehen noch aus.
JTL: Worin unterscheidet sich JTL-BI von den in der Warenwirtschaft enthaltenen Statistiken?
AC: Die Statistiken in JTL-Wawi fokussieren einzelne Kennzahlen. Sie setzen diese aber nicht in einen Analysekontext im Sinne eines Systems, das die strategischen Entscheidungen eines Geschäftsführers, Logistikleiters oder Sortimentsmanagers unterstützt. Das BI-System stellt Informationen so zusammen, dass ein Entscheider im Unternehmen für sich daraus einen Handlungsbedarf ableiten kann. Es geht weniger um die Frage, sekundengenau den Status am Packplatz sichtbar zu machen. Vielmehr geht es darum, Trendentwicklungen zu erkennen, welche Teile des Warensortiments schlecht laufen und somit kaum Beitrag zum Unternehmensergebnis leisten.
JTL: Was steht als nächstes an? Und was sind die größten Herausforderungen, die noch auf euch zukommen?
AC: In der Umwandlung der Daten aus den einzelnen JTL-Produkten müssen wir Sonderfälle berücksichtigen, beispielsweise Variationskombinationen, Stücklisten oder Konfigurationsartikel. Damit einher gehen auch interne Änderungen an den Produkten, die auf Neuerungen und Funktionenzuwachs in neuen Produktversionen beruhen. JTL-BI soll ja zu verschiedenen Programmversionen kompatibel bleiben. In der kommenden Zeit stehen daher für uns zwei Aufgaben ganz oben auf der Liste: Einerseits die automatische tägliche Aufbereitung der Daten aus der Warenwirtschaft im BI-System, andererseits die Entwicklung weiterer Standardauswertungen in den fachlichen Themengruppen Verkauf, Sortiment, Bestand, Beschaffung und Logistik. Dabei dürfen wir die Entwicklung weiterer Unternehmenskennzahlen aber nicht aus den Augen lassen.
Darstellung von Jahreskennzahlen für unterschiedliche Warengruppen mit JTL-BI
Unter dem Strich bedeutet das, dass ein Grundgerüst für JTL-BI bereits in ersten Zügen vorhanden ist. Das Zusammenspiel mit den verschiedenen Produkten sowie unterschiedlichen Versionen wird für uns sicherlich die größte Herausforderung.